Bei Sagard wartet schon am Ortseingang ein Jahrtausende altes Relikt: Direkt an der B 96 erhebt sich der sagenumwobene Dobberworth, eines der größten bronzezeitlichen Hügelgräber Norddeutschlands. Rund 22.000 Kubikmeter Erde mussten die Menschen vor etwa 3500 Jahren bewegen, um den 15 Meter hohen Hügel zu errichten. Sagard selbst war einst das Zentrum der Halbinsel Jasmund und darf heute behaupten, die vielleicht schönste Orgel der ganzen Insel zu haben. Das zweistöckige barocke Instrument von 1796 ist eines der Prunkstücke der Kirche St. Michael, mit deren Bau um 1210 begonnen wurde. Den Innenraum des romanischen Gotteshauses schmücken ein barocker Altaraufsatz, zwei sehenswerte Beichtstühle aus dem 18. Jahrhundert und der Korpus einer Triumphkreuzgruppe aus dem 15. Jahrhundert.
Eisen- und kohlensäurehaltige Mineralquellen machten Sagard zu Rügens ersten Kurort: Wegen dieser kamen 1750 die ersten Badegäste in den Ort auf der Halbinsel Jasmund. Dank des ortsansässigen Pastors Heinrich Christoph von Willich wurde 1795 mit der Eröffnung der „Sagarder Brunnen-, Bade- und Vergnügungsanstalt“ der eigentliche Kurbetrieb aufgenommen. Aber schon 1815 endete Sagards Ära als Kurort. Die Brunnenaue wurde liebevoll saniert. Das Grab des Pastors von Willich neben der Kirche blieb erhalten und erinnert wie der Luisentempel ebenfalls an diese Zeit.
Eine aktuelle Fahrplanauskunft finden Sie hier...